Samstag, den 9. Juli 2022 um 20:00 Uhr | Geschrieben von: Gemeindehilfsbund
Mit einem Festgottesdienst in der Evang.-luth. Kirche St. Johannes der Täufer in Düshorn bei Walsrode wurde am 9. Juli der Leiterwechsel beim Gemeindehilfsbund vollzogen. Pastor Dr. Joachim Cochlovius, der dem Gemeindehilfsbund seit 1996 hauptamtlich vorstand, wurde verabschiedet und von seinen Aufgaben entpflichtet. Pastor Dr. Stefan Felber, der seit zwanzig Jahren Altes Testament am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc) bei Basel lehrte, wurde als neuer Leiter in sein Amt eingeführt und zusammen mit seiner Ehefrau Ulrike Felber für die neue Aufgabe gesegnet.
In seiner Antrittspredigt über die ersten 11 Verse des zweiten Petrusbriefes formulierte Stefan Felber fünf Perspektiven zum Amtsantritt und die künftige Arbeit des Gemeindehilfsbundes: 1.) Er teile „den gleichen teuren Glauben“ und wisse sich der „gleichen geistlichen Haltung verpflichtet wie die bisherigen Mitarbeiter“. 2.) In seiner künftigen Arbeit werde die „Auslegung des Wortes Gottes das Zentrum aller Arbeitsbereiche bilden“. 3.) Der Gemeindehilfsbund werde wie bisher Evangelisation, Apologetik und Seelsorge anbieten und unterstützen. Während Ehepaar Cochlovius stark in der Eheseelsorge engagiert ist, bringe das Nachfolgeehepaar inhaltliche Schwerpunkte auf dem pädagogischen Gebiet mit. 4.) Der Gemeindehilfsbund werde wie bisher „vor allem Christen stärken, die durch falsche Lehre in Glaubenszweifel oder an den Rand gedrängt werden“. Die Priorität liege weiterhin in den Landeskirchen, aber landeskirchliche Gemeinschaften und Freikirchen brauchten verstärkt theologische und seelsorgerliche Hilfe. 5.) Stefan Felber wies darauf hin, dass der Staat sich zunehmend in kirchenpolitische Fragen einmische, was den Charakter der innerkirchlichen Debatten grundlegend verändere: „Alle, die am bisherigen Glauben festhalten und dies auch kundtun, müssen jetzt nicht nur damit rechnen, kirchliche Ämter zu verlieren, sondern auch, gerichtlich belangt zu werden.“ Auch an dieser Stelle werde der Gemeindehilfsbund Hilfe und Ermutigung anbieten.
Im Zentrum des Nachmittagsprogramms stand der Rückblick mit Bildern auf 30 Jahre Gemeindehilfsbund. Pastor Dr. Joachim Cochlovius erinnerte an Pastor Heinrich Kemner, der den Gemeindehilfsbund am 31.10.1992 gegründet hatte. Das Weihegebet, das Kemner damals sprach, wurde als Video gezeigt. Der Bund solle „Anstoß zu einer ewigen Bewegung“ werden. Gründungsanlass waren damals die Rosenheimer Erklärung (April 1991), mit der die Verfügungsgewalt über das ungeborene Leben in die Hand der Frau gelegt wurde, landeskirchliche Stellungnahmen zur Homosexualität (1991 und 1992) und das Vordringen der Feministischen Theologie (Berufung von Maria Jepsen zur Bischöfin April 1992). Cochlovius zeigte sich davon überzeugt, dass sich dieser Segen in den folgenden drei Jahrzehnten sichtbar entfaltet habe. Der kleine Verein wuchs von 300 auf mittlerweile fast 1.000 Mitglieder und Freunde an. Immer neue Arbeitsgebiete und Aufgabenfelder habe Gott aufgetan, z.B. 2003 die Gründung des Gemeindenetzwerkes, seit 2005 die intensive Zusammenarbeit mit dem Fernsehsender Bibel TV, die Herausgabe der Zeitschrift „Aufbruch“ seit 2011 und die Gründungen von zwei Zweigstellen im Südwesten (Barbelroth/Pfalz) und im Nordosten Deutschlands (Fürstenwerder/Uckermark). Im vergangenen Jahr habe der Gemeindehilfsbund die Gründung einer Vereinsgemeinde in der Südpfalz angestoßen, nach den Worten von Cochlovius ein besonderes Hoffnungszeichen.
Der zweite Vorsitzende des Bruderrates des Gemeindehilfsbundes, Diakon Wolfhart Neumann, dankte dem scheidenden Leiter und seiner Ehefrau Lieselotte Cochlovius für den jahrzehntelangen Dienst. Es wurden Grußworte entrichtet, u.a. vom Rektor des Theologischen Seminars St. Chrischona Dr. Benedikt Walker, dem Pastor der Ortsgemeinde Pastor Bernd Piorunek, von Susanne Reddig (Bibel TV), Pastor Dietrich Klinke (Geschwisterkreis des Gemeindehilfsbundes) und dem Leiter des Geistlichen Rüstzentrums Krelingen, Pastor Ralf Richter. Musikalisch gestaltet wurde der Tag von den Liedermachern Wolfgang Tost (Neukirchen bei Chemnitz), Astrid Borower (Hannover-Langenhagen) und den Organisten Alfons von Tegelen (Bad Fallingbostel) und Michael Stachowski (Hannover-Langenhagen).
Johann Hesse, Geschäftsführer des Gemeindehilfsbundes