Bad Gandersheim / Bad Teinach-Zavelstein. Die Auserwählung Israels sei immer wieder als einseitige Bevorzugung missverstanden worden. In der Folge sei Israel abgelehnt und angefeindet worden. Theologisch habe sich diese Ablehnung in der sogenannten Substitutionstheorie manifestiert, wonach Gott die Israelverheißungen auf die Kirche übertragen habe. Wenngleich Israel heute noch blind sei für Jesus Christus, habe dieses Volk eine ewige Bestandsgarantie. Am Ende dieses Äons werde ein heiliger Überrest aus Israel Jesus Christus als den wahren Messias anerkennen und im kommenden Äon das Segensvolk für die Völker werden. Diese Ansicht vertrat Pastor Joachim Cochlovius (Walsrode), der Leiter des Gemeindehilfsbundes, auf den beiden Kongressen des Gemeindehilfsbundes in Bad Gandersheim vom 4.-6. April und in Bad Teinach-Zavelstein vom 11.-13. April 2014.
Auch der Militärpfarrer Klaus Beckmann (Mayen) betonte Gottes Treue gegenüber dem untreuen Israel und die fortdauernde Erwählung des jüdischen Volkes. Nicht der Mensch verdiene sich den Bund mit Gott, sondern der Bund beruhe ausschließlich auf der Bundestreue Gottes. Der Dozent am All Nations Christian College Martin Goldsmith (England) forderte die rund 440 Teilnehmer beider Kongresse auf, das Evangelium auch jüdischen Mitbürgern zu bezeugen. Der zweite Vorsitzende des Gemeindehilfsbundes Pastor Jens Motschmann (Bremen) zeigte in seinem Seminarbeitrag, dass sich in der Geschichte des Protestantismus durchgängig antijudaistische Tendenzen zeigten – bis hinein in maßgebliche Kreise der Bekennenden Kirche im Dritten Reich. Der Islam-Kenner Pfarrer Eberhard Troeger (Wiehl) bezeichnete den Konflikt zwischen Israel und den arabischen Staaten als Teil eines Weltkonfliktes mit endzeitlicher Dimension, der erst durch die Macht des gekreuzigten und auferstandenen Christus überwunden werden könne. Der Rektor der Freien Theologischen Hochschule Helge Stadelmann (Gießen) wandte sich in seiner Abschlußpredigt in Bad Gandersheim gegen eine unkritische „Fan-Haltung“ gegenüber Israel. Auch der Israelit werde erst durch die Begegnung mit Jesus Christus und durch den Heiligen Geist zu einem Segensträger für andere Menschen. Pfarrer Winrich Scheffbuch (Stuttgart) sagte im Abschlussgottesdienst in Bad Teinach-Zavelstein, dass es kein Heil vorbei an Israel und dem jüdischen Messias Jesus gäbe, selbst wenn dies manchen – auch in der Christenheit – ein Ärgernis sei.
Die messianische Jüdin Luba Gohr (Hamburg) berichtete in Bad Gandersheim wie sie Jesus Christus als den jüdischen Messias erkannte und gab Einblicke in das Leben messianischer Juden in Deutschland. Die gebürtige Israelitin Nina Ariely Zaugg (Münchringen/Schweiz) berichtete in Bad Teinach wie Jesus Christus sich ihr als der jüdische Messias offenbarte und gab Einblicke in die Versöhnungsarbeit zwischen messianischen Juden und arabischen Christen.
Der 1992 entstandene Gemeindehilfsbund bietet im kirchlichen Lehrpluralismus seelsorgerliche Hilfe und biblisch-theologische Orientierung an. Die Organisation hat heute fast 700 Mitglieder und Freunde.
Alle Beiträge des Kongresses "Gottes Weg mit Israel" werden in einer Dokumentation veröffentlicht. Diese kann in der Geschäftsstelle des Gemeindehilfsbundes bestellt werden.
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Kongress des Gemeindehilfsbundes: Gottes Weg mit Israel
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